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Sommernachtstraum trifft Theater-Neurowissenschaft
Dieser Beitrag wurde am 18. August 2023 auf dramacare.de/blog veröffentlicht.

Stellen Sie sich vor, Sie stehen als Schauspieler auf der Bühne, tief versunken in Ihre Rolle als Hamlet oder Julia. Doch statt der üblichen Theaterrequisiten tragen Sie futuristische Gadgets, die jede Ihrer Gehirnwellen, Ihren Herzschlag und sogar Ihren Atem messen! Klingt wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film, oder? Genau das haben Forscher des University College London in einer Studie getan, die die Grenzen der theatralischen Neurowissenschaften auslotet. In diesem Beitrag tauchen wir in eine Welt ein, in der Wissenschaft und Kunst aufeinandertreffen, um herauszufinden, wie Schauspieler durch ihre Rollen vielleicht mehr verändern als nur ihr Aussehen. Sind Sie bereit für einen Blick hinter den Vorhang?

Wofür ist „Theater-Neurowissenschaft“ wichtig?

Diese Studie ist von großer Bedeutung, da sie die komplexen Wechselwirkungen zwischen Gehirnaktivität und schauspielerischer Leistung untersucht. Durch den Einsatz tragbarer Hirnbildgebungstechnologien in einer realen Theaterumgebung bietet sie neue Einblicke in die Auswirkungen des Schauspiels auf die Selbstwahrnehmung und die zwischenmenschliche Koordination. Diese Erkenntnisse können nicht nur das Verständnis schauspielerischer Prozesse verbessern, sondern auch breitere Anwendungen in den Neurowissenschaften und den darstellenden Künsten haben, indem sie zeigen, wie tief Kunst die menschliche Erfahrung und Interaktion beeinflussen kann.

Neurowissenschaftliche Messungen in der Welt des Theaters

Die Studie „Exploring Theater Neuroscience“ wurde von Forschern des University College London durchgeführt. Sie zielte darauf ab, die Auswirkungen des Schauspiels auf die Selbstwahrnehmung und die zwischenmenschliche Koordination zu untersuchen. Sechs Schauspieler des Flute Theatre wurden während der Proben zu einem Ausschnitt aus Shakespeares Sommernachtstraum beobachtet. Durch den Einsatz von tragbarer funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) und die Messung von Herzfrequenz, Atmung und Verhalten konnten die Forscher tiefere Einblicke in die kognitiven und emotionalen Prozesse der Schauspieler gewinnen.

Faszinierende Forschung auf der Bühne

Die Ergebnisse der Studie sind außergewöhnlich: Wenn Schauspieler in ihre Rolle eintauchen, reagiert ihr Gehirn tatsächlich anders, wenn sie ihren eigenen Namen hören. Normalerweise springt unser Gehirn an, wenn wir unseren Namen hören, aber bei den Schauspielern in Aktion war diese Reaktion gedämpft. Darüber hinaus wurde eine beeindruckende Synchronizität der Gehirnaktivität, des Herzschlags und der Atmung zwischen den Schauspielpartnern festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass Schauspieler nicht nur emotional, sondern auch körperlich tief miteinander verbunden sind, wenn sie gemeinsam eine Szene gestalten.

Theater und Gehirn

Die Studie „Exploring Theater Neuroscience“ bietet faszinierende Einblicke in die Auswirkungen des professionellen Schauspiels auf das Gehirn. Sie beleuchtet, wie sich die intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Charakteren auf die Gehirnaktivität von Schauspielern auswirkt, insbesondere in Bezug auf die Bereiche, die für die Selbstverarbeitung zuständig sind. Diese Erkenntnisse betonen die Notwendigkeit einer gezielten mentalen Unterstützung für Menschen in der Theater- und Filmbranche, um ein gesundes Gleichgewicht zwischen Rolle und persönlicher Identität zu wahren. DramaCare setzt genau hier an und bietet psychologische Unterstützung für Schauspieler und Filmcrews.

Quelle: Exploring Theater Neuroscience: Using Wearable Functional Near-infrared Spectroscopy to Measure the Sense of Self and Interpersonal Coordination in Professional Actors Journal of Cognitive Neuroscience, 01 Nov 2022, 34(12):2215-2236
PMID: 36122354

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